Wir blicken nach Vorne

die "Corona-Lage"

Nach den Ferien steigen auch die restlichen Klasse wieder in den Präsenzunterricht ein. Somit sind dann alle Mittelschulklassen und alle Grundschulklassen im Unterricht. Allerdings in reduziertem Umfang und im Wechsel mit täglich drei Stunden Präsenzunterricht.

Nicht viel, so scheint es. Der Umfang des Unterrichts hängt aber ab von vielen Faktoren. Nach wie vor ist der Infektionsschutz die wichtigste Richtlinie. Zu viele Kinder, Lehrer, Betreuer und weitere Personen über längere Zeit in geschlossenen Räumen zu wissen, versucht man auch in Betrieben und anderen öffentlichen Einrichtungen dringend zu vermeiden.
Die Schulen haben sich sozusagen neu erfunden. Alle müssen sowohl Präsenzunterricht, Homeschooling und Notfallbetreuung gleichzeitig bewältigen. Hinzu kommt die Anforderungen eine Art digitale Ersatzlehre (Lernen 3.0 genannt) möglichst schnell aus dem Boden zu stampfen. Dies auch im Wissen, dass diese Art der zweidimensionalen Kommunikation niemals echten Unterricht ersetzen wird und darf. Trotzdem wurden in kürzester Zeit immense Fortschritte gemacht und endlich ein echter digitaler Weg beschritten. Dabei hat man auch eingesehen, dass die amtlichen Werkzeuge und Datenschutzverordnungen bei weitem nicht ausreichen ein attraktives und auch praktisches Angebot zu haben, das sich ohne lange Fortbildungsreihen schnell erklärt und zuverlässig ist. Aber diese Instrumente zu beherrschen und möglichst viele damit zu erreichen, kostet Zeit und bedeutet eine Umstrukturierung der gewohnten Unterrichtsvorbereitung und -durchführung.

Dass die Menschen Hilfe brauchen und staatlich unterstützt werden müssen, wenn es um ihre Existenz geht - darüber sind wir uns alle im Klaren. Wir Lehrer tun das im vollen Bewusstsein einer noch nicht dagewesenen Krisenlage, der viele Aspekte innewohnen. Ein Schwarz-Weiß gibt es niemals, auch nicht jetzt. Doch klar ist auch, dass jeder die Situation individuell beurteilt und das auch darf.
Man hat also zudem beschlossen, auch in den Ferien solche Unterstützungsmaßnahmen aufrecht zu erhalten. Ich möchte betonen, dass diese Maßnahmen ebenfalls zur Hälfte der Zeit auch den Lehrerinnen und Lehrern auferlegt wurden. Der Gedanke der Solidarität - so stelle ich fest - ist an unserer Schule aber fest verankert und die Besetzung des Pfingstferiendienstes ist bereits organisiert.

Parallel zu alldem muss das neue Schuljahr auf die Beine gestellt werden, und die Personallage war bereits vor der Corona-Krise mehr als angespannt. So werden vermutlich zukünftig Klassenlehrkräfte den Unterricht in Werken und Gestalten in der Grundschule weitgehend übernehmen müssen. Zusätzliche Stunden für das Schulleben sollen entfallen. Schach oder unser Streitschlichterprogramm sind gefährdet und müssen vermutlich der Mobilen Reserve geopfert werden. Das müssen die Schulen moderieren und sowohl Eltern als auch intern die Lehrerinnen und Lehrer trotzdem mit ins Boot holen.

Trotz allem freuen wir uns jeden Tag darauf unsere Schüler persönlich begrüßen und unterrichten zu dürfen. Es ist die Freude am Lernen und Lehren, die uns motiviert und den Blick nach Vorne richten lässt. Noch besser ist es aber, dass wir gemeinsam mit Ihnen, den Eltern, die Krise bewältigen. In gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Anerkennung. Vielen Dank für die vielen Momente, die das bislang gezeigt haben.

F. Kraxenberger
Schulleiter

 

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